Schutz und Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen Die LAG FW in Niedersachsen legt hiermit seinen HSBN-Anlagenbericht 2020 vor Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles und gesellschaftliches Problem. Frauen erleben körperliche, sexualisierte und psychische Gewalt, zumeist durch ihren (EX-)Partner. Jede 4. Frau ist von Gewalt be-troffen, unabhängig von Alter, Herkunft, sozialer Schicht und Bildungsstand. Die betroffenen Frauen leiden oftmals jahrelang bevor sie Schutz und Hilfe suchen - und mit ihr die Kinder! Frauenhäuser sind einst aus der Eigeninitiative engagierter Frauen entstanden. Sie sind heute als Schutzeinrichtungen wie auch die Fachberatungsstellen nicht mehr wegzudenken. Neben der Entwicklung von Schutz und Hilfe bei Gewalt gegen Frauen beinhaltet der Bericht Daten und Fakten zur Gewalt und zeigt die gegenwärtige Situation des Hilfesystems in Niedersachsen auf. Er stellt die rechtlichen Grundlagen dar, benennt Probleme und Bedarfe und fasst die gegenwärtige politische Debatte zusammen. In den Handlungsempfehlungen benennen die nds. Wohlfahrtsverbände die aus ihrer Sicht erforderlichen Maßnahmen. Denn obwohl Frauenhäuser seit über 40 Jahren unschätzbare Hilfen leisten und gebraucht werden, gibt es keine angemessenen Rahmenbedingungen für dieses Hilfesystem. Die Finanzierung der Schutz- und Hilfeeinrichtungen gleicht einem bunten Flickenteppich, der weder ausreichend noch verlässlich ist, der auch betroffene Frauen ausschließt und sie an den Kosten für ihren Schutz beteiligt, die Gewalt zu ei-nem individuellen, persönlichen Problem macht. Dies muss sich dringend ändern! Die nds. Wohlfahrtsverbände fordern daher neben einem Rechtsan-spruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt auch eine ausreichende, verlässliche und einzelfallunabhängige Finanzierung der Schutz- und Beratungseinrichtungen. Mit der Istanbul-Konvention und dem ernsthaften Willen von Bund, Land und Kommunen, diese umzu-setzen, käme man dem Ziel, die Situation von Gewalt betroffenen Frauen und deren Kinder adäquat zu verbessern, ein wesentliches Stück näher. Diesen Weg wollen wir mit dem HSBN-Anlagenbericht kon-struktiv unterstützen!