Antisemitismus im Alltag erkennen, ihm entgegenzutreten und entschieden zu widersprechen, das ist Ziel der vom Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Prof. Dr. Wegner, ins Leben gerufenen Kampagne „Niedersachsen gegen Antisemitismus“. Am heutigen Donnerstag gab er gemeinsam mit Landtagspräsidentin Hanna Naber, Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann sowie dem Präsidenten des Landesverbands jüdischer Gemeinden von Niedersachsen Michael Fürst und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbands israelitischer Kultusgemeinden in Niederachsen Dr. Achim Doerfer, den Starschuss für die niedersachsenweite Aktion.
Die Kampagne beinhaltet insgesamt sieben Bildmotive mit dem Motto „Antisemitismus beginnt im Alltag – Widersprechen statt weghören“, die ab heute bis zum 20. Dezember sowohl über Social-Media-Kanäle und über Plakate verbreitet werden. Unter www.niedersachsen-gegen-antisemitismus.de werden außerdem weiterführende Informationen, Beratungsangebote und Tipps im Umgang mit antisemitischen Erzählformen bereitgestellt. Eine Besonderheit der Kampagne ist die breite Unterstützung der Aktion durch Netzwerke aus der Zivilgesellschaft und staatlicher Organisationen, um im Kampf gegen Antisemitismus eine noch größere Sichtbarkeit zu erreichen. „Ziel der Kampagne ist es, möglichst viele Niedersächs:innen darauf aufmerksam zu machen, dass Antisemitismus bereits in kleinen Situationen im Alltag beginnt und wie wichtig es ist, hier zu widersprechen!“, so der Landesbeauftragte Prof. Dr. Wegner. „Als Demokratinnen und Demokraten sind wir gefordert, uns dem erstarkenden Antisemitismus entschieden entgegenzustellen. Dass Menschen jüdischen Glaubens und jüdischer Kultur in ihrem eigenen Land nicht frei und sicher leben können, ist schockierend und nicht hinnehmbar. Wenn wir das ‚Nie wieder‘ ernst nehmen, dann ist jetzt die Zeit zu handeln“, erklärt Landtagspräsidentin Hanna Naber. Der Präsident der jüdischen Gemeinden Michael Fürst freut sich: „Neue Zeiten, neue Wege! Ich begrüße diese Aktion sehr. Wir müssen über alle denkbaren Wege die Menschen, insbesondere junge Menschen, versuchen zu erreichen und gegebenenfalls auch plakativ Gefahren deutlich machen.“ Dr. Doerfer lobt: „Ich begrüße aus jüdischer Sicht, aber auch als Bürger dieses Landes, dass nicht zuletzt Folgendes deutlich kommuniziert wird: Jüdinnen und Juden dürfen nicht auf einen Opferstatus reduziert werden. Beim Kampf gegen den Antisemitismus sind nicht primär die Vorwürfe gegen die Jüdinnen und Juden in den Blick zu nehmen. Und schließlich wohnt der Kampagne ein Element der Universalität inne. Und das gerade in Zeiten, wo das immer wieder schmerzlich zu vermissen ist, ja, unterschiedliche marginalisierte Gruppen von je interessierter Seite gerne gegeneinander ausgespielt werden.“ Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann betont, wie wichtig ein couragiertes Vorgehen gegen Antisemitismus ist: „Als Landesregierung bekämpfen wir jede Form von Antisemitismus mit großer Entschlossenheit. Der Kampf gegen antisemitisches Gedankengut kann aber nicht allein auf politischem Wege gewonnen werden. Was es zusätzlich braucht, ist eine Zivilgesellschaft, die sich jeder Erscheinungsform des Antisemitismus mit lauter Stimme entgegenstellt. Die von Dr. Wegner initiierte und von einem breiten Bündnis getragene niedersachsenweite Kampagne gegen Antisemitismus setzt deshalb an genau der richtigen Stelle an. Es ist an uns allen, antisemitischen Ansichten im Alltag entschieden entgegenzutreten und so zu zeigen: In Niedersachsen ist kein Platz für Antisemitismus!“ Weitere Informationen sowie eine Liste der Unterstützerinnen und Unterstützer der Kampagne finden Sie auf der Kampagnenseite www.niedersachsen-gegen-antisemitismus.de