Vertreterinnen des Vorstandes der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen e. V. (LAG FW) haben sich zusammen mit ihrem Fachausschuss Europa bei einem mehrtägigen Arbeitsaufenthalt in Brüssel über die aktuellen sozialpolitischen Themen der EU informiert. Die Delegation der LAG FW kam mit unterschiedlichen Vertreterinnen* insbesondere aus dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission, des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses sowie der EU-Vertretungen verschiedener Wohlfahrtsverbände ins Gespräch.
„In Zeiten von Kriegsgeschehen und Veränderungen in der Migrationsentwicklung“, so der Vorstandsvorsitzende der LAG FW, Dr. Ralf Selbach vom DRK, „stellt die Gewährleistung von innerer und äußerer Sicherheit unter gleichzeitiger Wahrung der Solidarität mit den Schwächsten in unserer Gesellschaft eine für die EU sehr bedeutsame Herausforderung dar.“ Aufgabe der Freien Wohlfahrtspflege sei es daher, im Sinne eines Sozialen Europas die Interessen von Benachteiligten in den gesellschaftlichen Dialog zu bringen und sozialpolitisches Handeln auch für die Zukunft einzufordern.
Die Delegation informierte sich zum einen über die europäische Sicherheitspolitik und deren Auswirkungen, zum anderen aber auch über aktuelle Themen, wie die Stärkung der Rolle der Sozialwirtschaft als Erbringer von Dienstleistungen, die Beihilferechtsreform, die Digitalpolitik in der EU und die Zukunft des Europäischen Sozialfonds Plus nach dem Jahr 2027.
Bei einem parlamentarischen Abend in der Landesvertretung Niedersachsens bei der Europäischen Union konnte zum Thema „Sicherheit und Solidarität: Europäische Herausforderungen“ ein umfassender Austausch im Hinblick auf Erfahrungen aus dem Krieg in der Ukraine, die Migrationspolitik der EU und Erfordernisse der Solidarität geführt werden. Neben Expertinnen und Vertreterinnen verschiedener in Brüssel ansässiger Organisationen waren als referierende Gäste Oberstleutnant (i. G.) Steffen Rohwedder, Dezernat für Kooperative Sicherheit im Stab des Deutschen Militärischen Vertreter MC/NATO und EU, Viola von Cramon-Taubadel, Mitglied des Europäischen Parlamentes (Fraktion der Grünen / Freie Europäische Allianz), Lena Düpont, Mitglied des Europäischen Parlamentes (Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)) und Dr. Martin Taschner, Referatsleiter der Generaldirektion Migration und Inneres (HOME) in der Europäischen Kommission, geladen.
Im Gespräch mit den Vertreterinnen der Europäischen Kommission und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses wurde zudem in Bezug auf die Ausgestaltung sozialer Dimensionen auf europäischer und nationaler Ebene deutlich, welche Bedeutung und Verantwortung der Freien Wohlfahrtpflege für ihre Rolle in der Zivilgesellschaft unverändert auch in der Zukunft zukommt.