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Herzlicher Abschied für Andrea Urban

Langjährige Leiterin der Landesstelle Jugendschutz geht in den Ruhestand

Respekt und Dank für die Leistungen einer ausgewiesenen Jugendschutz- und Medienexpertin: Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachen (LAG FW) hat am Mittwoch Andrea Urban in den Ruhestand verabschiedet. Die 65-jährige Germanistin und Politologin übernahm 1985 die Leitung der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS), die im Auftrag des Landes vor gut 40 Jahren als Fachreferat der LAG FW in Hannover gegründet wurde. Urban hat die LJS in den vergangenen 34 Jahren zu einer renommierten Fortbildungsinstitution für pädagogische Fachkräfte und einer landesweit gefragten Informationsstelle für Kitas, Schulen und Eltern geformt. Zum 1. August übergibt Urban die LJS-Leitung an Imke Schmieta, die zuvor viele Jahre die Geschäfte der Aidshilfe Niedersachsen (AHN) geführt hat.

„Die Landesstelle ist eine wertvolle und unverzichtbare Säule für den Kinder- und Jugendschutz in Niedersachsen. Das haben wir in erster Linie dem unermüdlichen Einsatz und der hohen Kreativität von Andrea Urban und ihrem engagierten Team zu verdanken“, betonte Rifat Fersahoglu-Weber, Vorstandsmitglied der LAG FW in Niedersachsen, am Mittwoch vor Repräsentanten aus Politik, Wohlfahrt und Jugendschutz in Hannover.

Gut reflektierte Präventionsarbeit

Der Vertrag, der 1978 mit dem Land Niedersachsen zur Unterhaltung einer Landesstelle Jugendschutz geschlossen wurde, sei mit guter reflektierter Präventionsarbeit gefüllt worden und ein besonderer Bestandteil der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen. Andrea Urban sei es gelungen die Landesstelle Jugendschutz kontinuierlich auszubauen. Besonders profiliert arbeite das mittlerweile zehn-köpfige Team in den Bereichen Medienpädagogik, Gewaltprävention, Suchtprävention und Sexualpädagogik. Fersahoglu-Weber hob die Ausbildung von knapp 200 Eltern-Medien-Trainern für Niedersachsen als „bemerkenswerte Leistung“ hervor. Zudem trage die LJS durch das Projekt Elterntalk, mit dem jährlich gut 5 000 Eltern erreicht werden, maßgeblich dazu bei, dass regionale Netzwerke zur Unterstützung von Eltern mit Migrationshintergrund entstehen. Dieses Projekt hat Andrea Urban 2012 nach Niedersachsen geholt.

Mit herzlichem Dank der gesamten Vorstandschaft verabschiedeten gemeinsam Rifat Fersahoglu-Weber und Martin Fischer, Geschäftsführer der LAG FW e.V., Andrea Urban, deren Arbeit sie schätzen gelernt haben. Sie zeigten sich überzeugt davon, dass die neue LJS-Leiterin Imke Schmieta nahtlos an die innovative Arbeit von Andrea Urban anknüpfen werde.

Jungen Menschen Orientierung geben

Zum Abschluss dankte Andrea Urban den zahlreichen Weggefährten und Mitstreiterinnen für deren Loyalität, vielfältigen Anregungen und Unterstützung. „Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Mit einem weinenden, weil die Arbeit einen großen Teil des Lebens ausgemacht hat und viele erfolgreiche Akzente für den Jugendschutz gesetzt werden konnten, das wird mir fehlen. Mit einem lachenden Auge, weil ich weiß, dass die Landesstelle Jugendschutz sehr gut aufgestellt ist mit kompetenten Mitarbeiterinnen und nun in gute Hände gegeben wird. Ganz weg bin ich nicht. Ich stehe der Landesstelle bei Bedarf auch weiterhin beratend und als Referentin zur Verfügung und bleibe zunächst auch Jugendschutzsachverständige in den Ausschüssen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft sowie Kuratoriumsvorsitzende der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen“, sagte Urban. Aus ihrer Sicht muss es auch künftig zentrales Anliegen der LJS sein, junge Menschen dabei zu unterstützen, eigene Orientierungen in einer durch Konsum dominierten Gesellschaft zu entwickeln.

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